Kleinkinder 12+ Monate
Hey liebe Trage-Comunity!
Die kühle Jahreszeit ist da und euer Baby ist eigentlich im engeren Sinne gar kein Baby mehr, sondern ein Toddler. Natürlich seid ihr längst dahinter gekommen, dass auch die größeren Kinder immer noch getragen werden wollen. Doch wie mache ich das jetzt bei diesen kühleren Temperaturen? Bis jetzt war es ja recht einfach. Sonnenmütze auf, UV-Schutzkleidung an, ab auf den Rücken und los. Dieser Beitrag soll euch helfen, diese Frage zu beantworten.
Temperatur-Check
Wieder einmal muss ich sagen, ganz pauschal ist es nicht zu beantworten, denn wir haben alle eine ganz unterschiedliches Kälte- und Wärme-Wahrnehmung. Es ist also von Vorteil, wenn du in engem Kontakt mit deinem Kind bleibst. Und regelmäßig in den Austausch mit ihm kommst, ob es ihm zu warm oder zu kalt ist. Du kannst die Temperatur deines Kindes auch prüfen, am besten im Nacken, zwischen den Schulterblättern. Bei Kindern, die das Babyalter hinter sich gelassen haben, können auch Hände und Füße schon einen ersten Hinweis geben, ob es dem Kind zu kalt ist. Teste aber bitte unbedingt noch einmal im Nacken. Fühlt er sich verschiwtzt an, ist es deinem Kind zu warm. Ist der Bereich eher kühl, ist es vermutlich zu kühl angezogen.
Jetzt haben wir schon einmal geklärt, wie du die Temperatur überprüfst. Nun reden wir mal darüber, wie du dein Kind anziehst. Kinder, die älter als ein Jahr sind, können durchaus über der Jacke getragen werden. Es ist sogar praktischer, da dein Kind vermutlich sehr agil ist und öfter abgesetzt werden möchte, um selbst zu laufen und zu entdecken. Eine Jacke, die ständig an- und wieder ausgezogen werden muss, ist da natürlich ungünstig.
Über Zwiebeln und Wärmedämmung
Generell empfiehlt sich Kleidung im Zwiebellook. Also nicht ein dickes Kleidungsstück, sondern lieber viele dünne. Die Luft zwischen den einzelnen Kleidungsschichten wirkt als zusätzliche Wärmedämmung. Als letzte Schicht wählst du am besten einen Anzug aus Wollfleece, oder Wollwalk. Verzichte bitte auf dicke Schneeanzüge aus Polyester. Durch die Trage wird das Material zusammen gedrückt und die Dämmwirkung des Anzuges ist dahin. Außerdem sind die Anzüge oft steif und dein Kind kann sich schlecht darin bewegen.
Für untendrunter wählst du je nach Temperatur auch mehrer Lagen, am besten aus natürlichen Materialien, wie Baumwolle, Wolle oder einem Wolle-Seide-Gemisch. Ein Langarmbody, einen Pullover, wenn es sehr kalt sein sollte, eine dünne Jacke. Bitte bedenke, dass die Trage auch eine Schicht Kleidung ersetzt und dass sich dein Kind auch noch bewegen können sollte.
Die Beine werden am besten ebenfalls durch eine Wollhose geschützt. Die klassische Strumpfhose, die gerne bei Kälte unter die Hose gezogen werden, sind beim Tragen nicht ganz so günstig, da durch die Füßlinge die Zehen gedrückt werden können. Greife hier lieber auf Leggins zurück. Eine andere Möglichkeit sind Stulpen. Sie werden über die Hosenbeine gezogen. Ihr großer Vorteil liegt darin, dass sie schnell auch wieder ausgezogen werden können, sollte es zu warm werden und ebenso schnell wieder angezogen sind. Außerdem bilden sie keine zusätzliche Lage im Windelbereich, der eh schon dick ist und sie schneiden am Bauch nicht ein. Viele Kinder mögen es nicht, wenn zu viele Gummizüge am Bauch drücken. Das ist ihnen unangenehm. Ganz allgemein greife gerade bei längeren Tragespaziergängen auf Kleidung zurück, die bequem ist, Bewegung zulässt und nicht einschneidet.
Da inzwischen wahrscheinlich einen kleinen Toddler hast, der bereits versucht die Welt laufend zu erkunden, sind Schuhe obligatorisch. Schau, ob es draußen so kalt ist, dass du ein Paar Wollsocken zusätzlich anziehst. Der Vorteil an Stulpen: Du kannst sie noch ein bisschen über die Schuhe ziehen, dann entsteht kein "Knöchelloch".
Eine Mütze ist bei kühlen Temperaturen ebenfalls Pflicht, da der Kopf im Verhältnis zum Körper immer noch ziemlich groß ist. Über ihn findet ein goßer Teil des Wärmeverlusts statt. Und natürlich ein Tuch um den Hals. Schlupfmützen vereinen diese beiden Kleidungsstücke. Achte darauf, dass dein Kind bei wärmeren Temperaturen nicht schon die dicke Wintermütze auf dem Kopf hat. Unter der Mütze zu schwitzen ist richtig unangenehm und es juckt...
Bist du eine längere Strecke mit deinem kleinen Schatz unterwegs und du musst auf verschiedene Temperaturen reagieren können, weil ihr zum beispiel einen Tagesausflug macht, inklusive Mittagsschläfchen in der Trage, empfehle ich dir zusätzlich ein Tragecover einzupacken. Du kannst es im Notfall wie eine Decke über dein Kind in der Trage ziehen. Es bietet zusätzlichen Schutz vor Wind und Regen (je nach Ausführung) und ist gleichzeitig kuschelig warm. Das kannst du dir auch gleich für den Winter vormerken.
Eine Sache gebe ich dir noch mit auf den Weg: Vergiss bitte nicht, dass du aktiv bist, während dein Kind passiv in der Trage sitzt. Durch deine Bewegung beim Laufen erzeugst du Wärme. Dein Kind hingegen sitzt relativ still, es kann also passieren, dass es ihm kalt wird. Checke also wirklich ab und an die Temperatur deines Kindes.
Das Ding mit dem Sauerstoff
Und jetzt kommt noch ein ganz wichtiger Hinweis:
Bitte achte immer auf freie Atemwege bei deinem Kind!
Das bedeutet dein Liebling ist nicht von bis oben hin eingepackt. Gerade beim Schlafen merken es auch Kleinkinder nicht unbedingt, wenn die Luftverhältnisse schlechter werden. Verzichtet beim Tragen daher auf weit ausladene Schals. Diese sehen zwar super aus, können aber die Atemwege verdecken.
Du hast noch Fragen? Dann schreib mir gerne. Du möchtest mehr über das Tragen von Babys und Kleinkindern erfahren, dann vereinbare ganz einfach einen Termin zu einem online Trage-Check-Up oder einer Online-Trageberatung.
Viel Spaß beim Entdecken in der herbstlichen Natur mit deinem kleinen Schatz wünscht dir,
deine Maria ❤️
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