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Tragen im Herbst – Was ziehe ich meinem Baby an? Teil 1

Babys von 0 – 12 Monate


Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da… Herbstzeit ist Wanderzeit. Draußen sein, die kühle Luft nach stickigen Sommertagen genießen, durch Blätter rascheln, Kastanien, Eicheln und Bucheckern sammeln, Drachen steigen gehen, den Wind durch das Haar pusten lassen. Doch mit Baby stellt sich plötzlich eine Frage: Was ziehe ich an?


Plötzlich Kleidung - eine große Umstellung


Gerade für die Frühsommer- und Sommerbabys ist Kleidung ein ganz großes und unbekanntes Thema, hat doch bis vor kurzem noch ein Body als Bekleidung gereicht. Und schon jetzt kommt lästiges An- und Ausziehengleich mehrerer Sachen zur täglichen Routine hinzu. Das kann schon mal zum ein oder anderen verzweifelten Wutanfall führen.

Um diese Tortour ein kleines bisschen abzumildern, reden wir gleich mal über eure Jacke.


Die Tragejacke


Ja, genau eure Jacke. Denn: Kinder unter einem Jahr gehören unter die Jacke. Kurz: U-1, U-Jacke. Das ist deshalb wichtig, weil die Babys noch keine gute Temperaturregulierung haben. Es gilt: Je kleiner ein Baby, desto mehr ist es auf die Temperatur seiner Umgebung angewiesen, insbesondere seiner Bezugsperson. Je älter ein Baby wird, desto besser kann es seine eigene Körpertemperatur aufrechterhalten.


  • Wenn ihr eine kleine Investition tätigen wollt, dann kauft euch eine Tragejacke. Gute Tragejacken haben sowohl vorne als auch hinten die Möglichkeit den Trageeinsatz einzuzippen. Somit seid ihr auch in der Trageposition flexibel. Oft könnt ihr die Jacke mit einer einfachen Jackenerweiterung bereits in der Schwangerschaft tragen. Dann leiern eure normalen Jacken nicht aus und die Tragejacke hat einfach eine längere Nutzungsdauer.


  • Günstiger ist es, gerade am Anfang mit sehr kleinem Baby, bereits vorhandene Ressourcen zu nutzen und vielleicht die deutlich größere Jacke des Partners als Tragejacke umzufunktionieren.


  • Es gibt aber auch die Möglichkeit einen Zip-In für eure Jacke zu kaufen. Den Kumja von Mamamotion beispielsweise oder ihr schaut mal bei online Handmade-Märkten vorbei. Dort gibt es auch oft einzelne Trageeinsätze für eure normale Jacke zu kaufen.


  • Die vierte Möglichkeit ist ein sogenanntes Tragecover. Im Prinzip ist das ein großes Stück Stoff mit (Rucksack-) Trägern, was ihr über die Trage und euer Kind zieht. Ihr könnt dann einfach eure normale Jacke tragen, auch wenn sich der Reißverschluss nicht mehr schließen lässt. Viele Hersteller bieten sie inzwischen in verschiedenen Varianten an zum Beispiel aus Soft – oder Hardshell, als Fleece oder als Kombivarianten. Das Tragecover ist eine kostengünstige und gleichzeitig sehr flexible Lösung. Gerade wenn Papa und Opa mittragen, braucht ihr nur ein Tragecover. Das passt für alle.


Kleidung für untendrunter


Tragt ihr euer Baby also unter eurer Jacke, wärmt ihr euch gegenseitig. Wichtig dabei ist, möglichst wenig Stoff zwischen euch zu platzieren. Wie ihr das schafft? Ganz einfach: Zieht euer Baby so an, wie ihr euch auch unter der Jacke anzieht. Nicht zu viel, denn jedes Kleidungsstück mehr baut eine Isolierung zwischen euch auf.


Das könnte sein ein Body, je nach Außentemperatur entscheidet ihr, ob kurz- oder langärmelig. Darüber zieht ihr einen dünnen (!) Pullover. Sollte es wirklich schon um die 0°C sein, dann darf der Pullover auch etwas dicker sein. Dazu eine Hose möglichst ohne Füße, zum Beispiel eine Leggins, eine Schlupfhose oder notfalls auch eine Strumpfhose. An die Füße gehören ein Paar Socken. Wird es tagsüber schon richtig frostig, fallen die Temperaturen also deutlich unter die 10°C Marke, dann empfehle ich euch noch folgendes: Dicke Wollsocken oder Booties für die Füße, und über die Hosen ein paar Stulpen oder Babylegs. Einfach noch zusätzlich über die Hose gezogen, wärmen sie die Beine ohne eine zusätzliche Schicht am eh schon warmen Windelbereich zu bilden oder am Bauch einzuschneiden. Außerdem könnt ihr sie wunderbar noch zusätzlich über die Füße ziehen und habt so noch eine Schicht mehr, die wärmt. Gleichzeitig gehen so die Socken nicht so schnell verloren. Stulpen haben auch den großen Vorteil, dass ihr sie an- und ausziehen könnt, ohne euer Baby aus der Trage nehmen zu müssen. Sie sind außerdem nicht nur für den Herbst oder Winter nützlich, sondern sie stellen ihr Können zu jeder Jahreszeit unter Beweis.


Die Trage


Die Trage übernimmt ebenso die Funktion einer Schicht Kleidung. Wichtig ist, dass ihr die Körperteile zusätzlich schützt, die aus der Trage schauen. Also Füße, Beine, Hände, Arme und das Köpfchen. Über die Füße und Beine habe ich schon geschrieben. Booties, Wollsocken, Stulpen (gerne aus Wolle oder Wollfleece) sind hier die Stichworte. Die Hände und Arme liegen bei euch körpernah und werden mitgewärmt. Hier braucht es also keinen zusätzlichen Schutz. Anders sieht es beim Köpfchen aus. Eine Mütze ist bei kühlen Temperaturen unbedingt nötigt. Für wärmeres Wetter reicht ein dünnes Mützchen. Für frostige Temperaturen dürft ihr gerne schon die gefütterte Variante aufsetzen. Der Hals ist noch zu nackig? Entweder ihr greift auf eine Schlupfmütze zurück (für kältere Temperaturen), oder ihr bindet ein Tuch um den Hals eures Babys.


Die Sache mit der Luft


Eine Sache ist (über-)lebenswichtig:


Achtet bitte darauf, dass die Atemwege eures Babys immer frei sind!


Das heißt, ihr könnt Mund und Nase immer sehen. Verzichtet beim Babytragen also unbedingt auf große, ausladende Schals. Ja, sie sind ein super schönes Assesoire, aber verdecken das Gesicht eures Kindes, was zur Erstickung führen kann.


Der Temperatur-Check


Okay, ihr habt euer Baby angezogen, es sitzt zufrieden in der Trage, ihr habt die Tragejacke übergeworfen und seid die ersten Meter gelaufen. Da macht sich Unsicherheit breit. Ist es meinem Baby zu kalt? Oder zu warm?


Testen könnt ihr das ganz einfach, in dem ihr in den Nacken, zwischen die Schulterblätter eures Mäuschens greift. Fühlt es sich hier schön warm an, ist alles in Ordnung. Bildet sich Schweiß, ist es eurem Baby zu warm. Fühlt sich die Stelle deutlich zu kühl an, dürft ihr gerne noch eine Schicht Kleidung nachlegen.


Achtung beim Temperatur-Test an Händen und Füßen. Durch den oftmals noch geringeren Blutdruck der Babys, werden Hände und Füße nicht so gut durchblutet und fühlen sich generell kühl(er) an. Sie sagen nichts über die wirkliche Körpertemperatur oder das Wohlbefinden eures Babys aus.


Am Ende noch mal alles kurz und knapp


Kinder unter einem Jahr gehören unter die Jacke. Ihr wärmt euch gegenseitig. Dazu zieht ihr euer Baby an, wie euch selbst unter der Jacke. Die Trage ersetzt eine Schicht Kleidung. Alles, was aus der Trage herausschaut muss extra geschützt werden (Arme, Beine, Hände, Füße, Kopf). Wählt Kleidung im Zwiebellook, die ihr leicht an- und wieder ausziehen könnt, ohne euer Baby aus der Trage zu nehmen. Der größte Teil der Wärmeisolierung passiert außen um euch herum, in Form einer wettergerechten (Trage-) Jacke oder eines Tragecovers. Achtet unbedingt auf freie Atemwege.


Ich hoffe, dass ihr nun gut angezogen in euer nächstes Outdoor-Abenteuer im Herbst starten könnt. 🍂


❤️ Maria

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